Das sind die ersten KRAISBAU Demo-Projekte

Im Climate Lab hat sich das KRAISBAU-Konsortium Ende 2024 mit weiteren Stakeholdern getroffen, um die Fortschritte und nächste Schritte im BMK-Leitprojekt KRAISBAU zu besprechen. Dabei standen vor allem die ersten KRAISBAU Demo-Projekte im Fokus.

Demo-Projekte sind das Herzstück von KRAISBAU. An ihnen sollen Ideen, neue Techniken und Verfahren getestet und weiterentwickelt werden. So möchten wir Probleme und Hindernisse in der Praxis identifizieren, lösen und die Erkenntnisse dann auch in der Branche vermitteln. Über unser erstes Projekt in der Pachmüllergasse von W.CREATE Real Estates haben wir euch schon vor einiger Zeit berichtet. Dort soll ein nicht mehr sanierungsfähiges Gebäude möglichst zirkulär rückgebaut werden soll und ein neues, kreislauffähiges Gebäude entstehen. Allerdings stehen bei uns auch schon einige weitere spannende Projekte in den Startlöchern.

Allein in Wien sind 3 weitere Projekte geplant. In dem Projektbeitrag von allora Immobilien GmbH wird die ehemalige Anker-Brotfabrik durch innovative Sanierung und Erweiterung zu einem Klimacampus und Kompetenzzentrum für Stadtumbau umgewandelt und modernisiert. Dabei soll ein CO2-neutrales Ökosystem entstehen. Besondere Aufmerksamkeit erfährt die zentrale Halle, die verschiedene Möglichkeiten zur Umnutzung bietet. Bei einem weiteren Projekt in Wien, eingereicht von Patrick Awart, soll ein Objekt in der Mariahilfer Straße energetisch modernisiert und thermisch saniert werden. Ziel des Projektes ist auch eine gemeinschaftliche Nutzung des Außenbereichs und der Dachterrasse. Auch einszueins Architektur plant nach dem Rückbau eines bestehenden Gebäudes einen mehrgeschossigen Wohnbau in Wien in vorgefertigter Holzbauweise zu errichten. Durch vorgehängte Klinkerfassade aus Vollformat Ziegeln im Erdgeschoss soll die Wiederverwendung von Materialien und Bauteilen ermöglicht werden.

In Melk ist im Projektbeitrag von Lukas Fürst geplant, eine ehemalige Tischlerei in ein CO2 neutrales, multifunktionales Kulturzentrum umzuwandeln. In dem Bauwerk aus dem Jahr 1850 soll ein Mikrokosmos sozialer und kultureller Angebote entstehen.

In der Steiermark wird einszueins Architektur Pläne für die Nachverdichtung im Bereich eines Wohngebäude aus dem Jahr 1920 entwickeln. Dabei sollen Szenarien mit und ohne Bestandserhaltung entworfen werden. Materialien und Bauteile sollen jedenfalls zur Wiederverwendung kommen.

Auch in Kärnten stehen 2 Projekte in den Startlöchern. Hier hat einszueins Architektur ein Privathaus, Baujahr 1900, zum Umbau und zur seriellen Sanierung zu mehreren Wohneinheiten eingereicht. Erneut sollen Materialien und Bauteile zur Wiederverwendung kommen. Die gemeinschaftliche Entwicklung des Grundstücks ist ebenfalls ein Teil des Projektes. BABEG wiederum hat die smarte und klimaneutrale Sanierung der Dag-Hammerskjöld-Siedlung, ein sozialer Wohnbau in Kärnten, eingereicht. Die letzte Sanierung liegt hier bereits 45 Jahre zurück.

In Vorarlberg plant studio acker zwei Projekte. Anhand eines Bauernhauses aus dem Jahr 1900 soll gezeigt werden, wie auch in ländlichen Strukturen neuer Wohnraum ohne Neubau entstehen kann. Das Bauernhaus soll durch teilweisen Erhalt und teilweisen Rück- und Neubau in mehrere Wohneinheiten umstrukturiert werden. Dabei sollen Materialien und Bauteile auch wiederverwendet werden. Auch ein alter Gasthof aus dem Jahr 1910 soll auf Nachnutzbarkeit analysiert und das Reuse-Potential der Materialien und Bauteile evaluiert werden.

In Salzburg wird Innovation Salzburg GmbH für die ehemalige Josef Rehrl Schule eine Umnutzung durch Sanierung und Zubau ermöglichen.

Das so in der Praxis gesammelte Wissen wird mittels Factsheets und "Train the Trainer" Formaten der gesamten Baubranche zur Verfügung gestellt und dient zugleich auch als Grundlage für Verbesserungen bei den gesetzlichen Rahmenbedingungen.



Kontakt: markus.palzer-khomenko@climatelab.at
Website: